Mai 2023

Tina Baas

Tina Baas

Alles geht hier

Der eine besondere Stuhl, die Aussicht, dein Arbeitsplatz oder jener Schuppen. Wodurch fühlen Sie sich zu Hause? Wo fühlen Sie sich zu Hause“?
Die Zeitschrift VRIJ stellt diese Frage heute an Tina Baas. „Ich bleibe Westfriesin, aber hier in Beemster fühle ich mich rundum zu Hause.“

Die Sonne scheint, und die Wiesen im Beemster leuchten in der Sonne. Wir fahren mitten durch das nordholländische Grün. Einmal auf dem Weg in Richtung von Tinas Haus, sieht man bereits einige Kunstwerke hängen. Tina heißt uns willkommen, und wir gehen direkt in den Garten, wo Eisenkunst zu sehen ist. Im hinteren Teil des Gartens befindet sich ein wunderschönes Häuschen, in dem ihre Kunstwerke ausgestellt sind. Direkt daneben stehen Apfelbäume und dahinter die schöne Aussicht auf die ausgedehnten Wiesen. Der Beemster ist Tinas Zuhause. Sie wurde in Hoogkarspel geboren, lebte aber 52 Jahre lang gegenüber ihrem jetzigen Zuhause in Beemster. Das war seit ihrem 20. Lebensjahr. Nach dem Tode ihres Mannes im Jahr 2007 und einer kurzen Zeit in einem weiteren Haus landete sie hier.
In den sieben Jahren, die sie hier lebt, hat sie das Haus selbst renoviert und nach ihrem Geschmack eingerichtet. Wo früher Pflastersteine das Gartenbild beherrschten, sieht man jetzt Bäume und grüne Beete.
„Ich lebe gerne hier und habe jetzt auch einen Freund, Fred. Er lebt im Achterhoek auf einem Bauernhof. Manchmal bin ich dort. Doch meine Freunde und meine Familie leben hier, und ich habe hier mein Atelier. Ich bleibe Westfriesin, fühle mich hier aber rundum wohl. Wir haben gerade ein Grillfest in der Nachbarschaft veranstaltet. Das war ein ziemliches Ereignis. Die Idee „jetzt fühle ich mich hier zu Hause“ kam mir, als die Kinder hier geboren wurden. Ich habe sehr nette Nachbarn, die bewirkten, dass ich mich hier immer wie zu Hause gefühlt habe. Dieses Gefühl wurde nach und nach immer stärker. Als die Kinder irgendwann zur Schule gingen, wurde es wirklich zu meinem Ort. Ich wollte nie in Hoogkarspel bleiben. Hier aber hatte ich das Gefühl, mich viel weiter entwickeln zu können.“
Tina stellt ihre Arbeiten regelmäßig aus. Ihr erstes Bild malte sie erst 1997. „Ich litt unter Depressionen. Damals begann ich, Gedichte zu schreiben. Doch als ich im Fernsehen jemanden sah, der auf die Kunsthochschule wollte, dachte ich: Ich will auch malen. Als ich 1997 mein erstes Bild malte, erschien es mir farbig. Aber es war fast schwarz. Ich nahm Unterricht, wollte aber meinen eigenen Stil nicht aufgeben. So habe ich weiter gemacht.“
Tina entwickelte sich immer weiter. Sie besuchte die Crejat-Kunstschule in Alkmaar und eine Meisterklasse an der Leeuwenburg in Amsterdam. Jetzt sind ihre Arbeiten farbenfroh, figurativ und manchmal abstrakt. „Ich mache keine realistische Kunst, man muss sich selbst Gedanken dazu machen. Ich beginne damit, einige Linien kurz zu skizzieren, und daraus entsteht schließlich eine Komposition in Farbe. In meinen Arbeiten kommen oft Menschen vor. Aktuell arbeite ich auch mit altem Eisen. Ich mache den Entwurf, und ein Freund schweißt es zusammen.“
Tina stellt regelmäßig aus, zuletzt in Doetinchem und Zaandam. Sie malt ein paar Mal die Woche, derzeit oft bei ihrem Freund Fred im Achterhoek. „Hier bekomme ich oft Besuch von Freunden, Familie und Nachbarn. Der Zusammenhalt hier ist so schön, wie eine warme Decke. Dies ist Meine Heimat, wo ich seit sechzig Jahren lebe. Ich habe hier immer Freiheit erlebt: Ob ich in Baumhäusern spielte, ins Gras getaucht bin oder ganz laut geschrien habe: Alles geht hier.
Es ist mein ganzes Leben. Ich will hier niemals weg.“

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